Die Höhle war kalt, das Chakra in der Luft schwer wie Blei. Als Sarada die Schriftrolle näher betrachtete, begann sie zu zittern.
„Das ist kein normales Siegel. Es enthält... lebendiges Chakra", murmelte sie.
„Lebendig?" Mitsuki trat vor. „Das bedeutet, jemand hat es bewusst gefüttert. Mit Leben – oder mit Leid."
Ren stand wie versteinert. In seinem Inneren war etwas erwacht – nicht Kuramas Zorn, sondern etwas Älteres. Tiefer. Fremder.
„Komm zu mir..." flüsterte eine Stimme in seinem Kopf. „Du bist mehr als ein Gefäß. Du bist der Schlüssel."
„Hört ihr das auch?" fragte Ren.
Die anderen schüttelten den Kopf.
Boruto zog sein Schwert. „Ren, was hast du gehört?"
„Jemand... ruft mich. Und es ist nicht Kurama. Es fühlt sich an wie... ich selbst. Nur anders."
Plötzlich bebte der Boden, und ein weißes Licht brach aus dem Siegel. Eine schlanke, blasse Gestalt trat heraus – mit silbernem Haar, glasartigen Augen und einem verzerrten Grinsen.
„Endlich sehen wir uns, Ren. Ich bin du... oder das, was aus dir wird, wenn du nicht aufpasst."
Ren wich zurück. „Was bist du?!"
„Ich bin dein Schatten. Genauer gesagt: der Schatten, den Kabuto mit einem Teil von Kurama erschaffen hat. Du nennst es Fragment – ich nenne es meinen Ursprung."
Mitsuki stellte sich schützend vor Ren. „Ein Klon...?!"
„Nicht ganz", antwortete die Gestalt. „Ich bin vererbt, nicht erschaffen. Rens Wut, seine Zweifel, seine unkontrollierte Macht – ich bin das alles."
Dann öffnete der Schatten-„Ren" die Hand, und das Siegel brach vollständig auseinander. Dunkles Chakra flutete die Höhle.
„Eure Welt ist nicht in Gefahr durch Dämonen oder Götter", sagte er. „Sondern durch euch selbst."
Mit einem Schlag stürzte die Höhle ein – und Team 7 wurde voneinander getrennt.